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Pressemitteilung

Arbeiten für das Gemeinwohl

Das Wirtschaftsmodell "Gemeinwohlökonomie" - Wichtiger denn je !!

Gemeinwohlökonomie heißt ein Wirtschaftsmodell, das Christian Felber seit etwa 2010 zusammen mit anderen -- darunter eine Reihe von Wirtschaftsunternehmen -- entwickelt hat. Die ÖDP unterstützt dieses Modell gemäß ihrem Motto "Weniger ist mehr": das Modell bringt weniger Kapital- und mehr Gemeinwohlorientierung.

Zu seiner Erläuterung sei aus dem Buch von C. Felber "Gemeinwohlökonomie" zitiert:

"9 von 10 Personen wünschen sich bewusst ein anderes Wirtschaftsmodell. Gab es das jemals schon in der Geschichte?
Immer mehr Menschen wird bewusst, dass wir derzeit nicht etwa eine isolierte Finanzkrise erleben, sondern dass diese nur Symptom einer umfassenden Systemkrise ist: 
Die Krise der kapitalistischen Marktwirtschaft.

Die entscheidende Frage lautet: In welche Richtung soll es gehen?

Soll die Wirtschaft ökologischer und nachhaltiger werden: eine »Postwachstumsökonomie«?
Soll sie regionaler und krisenfester werden? Sozialer und verteilungsgerechter?
Soll der Fokus vom Wettbewerb auf Kooperation schwenken im Sinne einer Solidarischen Ökonomie? 

Die Gemeinwohl-Ökonomie antwortet:

Es darf und soll von alledem mehr sein als heute. Und der beste Summenbegriff für diese Werte und Ziele ist eben »Gemeinwohl«. Dieser erfreut sich einer langen Tradition. Im deutschen Grundgesetz Art. 14, Abs. 2 steht: »Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.« Am deutlichsten ist die Bayerische Verfassung (Art. 151 und 157): »Die gesamte wirtschaftliche Tätigkeit dient dem Gemeinwohl, insbesondere der Gewährleistung eines menschenwürdigen Daseins für alle ... Kapitalbildung ist nicht Selbstzweck, sondern Mittel zur Entfaltung der Volkswirtschaft.«

Der Geist, die Werte und Ziele unserer Verfassungen sollen in der Wirtschaft konsequent durchgesetzt werden. Die reale gegenwärtige Wirtschaftsordnung verletzt den Geist der Verfassungen.

Alle inhaltlichen Eckpunkte der Gemeinwohl-Ökonomie werden in einem breiten Beteiligungsprozess vordiskutiert, ... Die wirtschaftliche Erfolgsmessung wird umgestellt von Tauschwertindikatoren auf Nutzwertindikatoren. Der Zweck allen Wirtschaftens ist nicht die Bereitstellung von Tauschwerten, sondern von Nutzwerten. Der Mensch lebt allein davon. Ein Tauschwert kann mich weder nähren noch wärmen, noch umarmen. Heute ist das Mittel zum Zweck geworden, der Diener zum Herrscher. Wir messen das Mittel (Tauschwerte), nicht das Ziel (Nutzwerte). Es wäre in etwa so geistreich, als würden wir den Erfolg eines Bauernhofs an der Zahl der Geräte messen, die im Schuppen stehen.

Das Gemeinwohl-Produkt einer Volkswirtschaft und die Gemeinwohl-Bilanz eines Unternehmens lösen als Erfolgskriterien das BIP und den Finanzgewinn ab. 

Die Gemeinwohl-Ökonomie schafft weder die Finanzbilanz ab, noch verbietet sie privaten Unternehmen, Gewinne zu erzielen. Der Unterschied zum Kapitalismus ist, dass Finanzgewinn nicht länger der Hauptzweck des unternehmerischen Strebens ist, sondern zum Mittel für den eigentlichen Zweck wird: einen größtmöglichen Beitrag zum Gemeinwohl zu leisten. Das deckt sich vielleicht heute schon mit dem Selbstverständnis zahlreicher Unternehmer*Innen - allein die gegenwärtige rechtliche Wirtschaftsordnung unterstützt nicht diese Weltanschauung, sondern Profitmaximierung, grenzenloses Wachstum und gegenseitiges Fressen.

Die gegenwärtige Wirtschaftsordnung ist eine Gefahr für die Demokratie, für den sozialen Frieden und die Menschenrechte

Es ist wichtig, aufzustehen und sich über die Praktiken der Finanzindustrie zu empören, über die sogenannten freien Märkte, die Ungerechtigkeit hervorrufen; und über den fortschreitenden Demokratieverlust. Genauso wichtig, wenn nicht noch wichtiger, ist es, sich zu engagieren für demokratische, solidarische und ökologische Alternativen. Die Gemeinwohl-Ökonomie ist ein vollständiges Alternativmodell."

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